Digitale Ordermessen – Potentiale und Chancen für Großhändler und Veranstalter
Mit dem aufkommenden Veranstaltungsverbot im Frühjahr 2020 wurde die Kreativität von Großhändlern und Veranstaltern gefordert. Durch das Wegfallen der Präsenzordermessen konnten B2B-Verkaufsprozesse in das Web verlagert werden. Diese Verlagerung eröffnet Großhändlern und anderen Veranstaltern neue Potentiale. Mit einem unserer Kunden entwickelten wir die enra Plattform weiter, um Ordermessen ebenfalls über ein integriertes Shopmodul abbilden zu können.
Das Partnerunternehmen – die Okle GmbH
Die Firma Okle ist Lebensmittelgroßhändler und -hersteller. Als Vollsortimenter wird das Unternehmen mit Sitz in Singen am Hohentwiel in dritter Generation geführt. Bis zum Beginn der Corona-Pandemie veranstaltet die Firma Okle zwei Ordermessen beziehungsweise Fachmessen im Jahr. Neben der Frühjahrsmesse haben Besucher die Möglichkeit, die Herbstmesse zu besuchen. Auf den Präsenzmessen stellten Zulieferer des Großhändlers aus und präsentierten aktuelle Produkte. Als besonderer Besuchermagnet galten die attraktiven Messeangebote bei Bestellung auf der Ordermesse selbst.
Digitale Ordermesse als Alternative
Durch die fehlende Möglichkeit des Veranstaltens der klassischen Ordermesse suchte das Team der enra GmbH gemeinsam mit der Okle GmbH eine Lösung, um Partnerunternehmen eine Präsentationsfläche zu geben und den Besuchern eine Möglichkeit zu bieten, von den Messeangeboten zu profitieren. Zur Präsentation der Unternehmen selbst sowie deren Produkte eignen sich die digitalen Messestände, welche in der enra Plattform angelegt werden können. Der Veranstalter bündelt diese in seiner Messehalle. Besucher können sich über die verschiedenen Messestände bewegen und Informationen sammeln. Um das Einkaufen von Messeangeboten zu ermöglichen, entwickelten wir die enra Plattform weiter. Es erfolgte die Integration des Shopmoduls. Durch das Shopmodul kann den Messeständen ein eigener Shop hinzugefügt werden. Der Besucher klickt sich über die unterschiedlichen Messestände und füllt seinen digitalen Warenkorb. Nachdem er alle gewünschten Produkte in den Warenkorb gelegt hat, kann er die Bestellung abschließen. Diese wird entsprechend übermittelt.
Die Vorteile des digitalen Orderprozesses
Der digitale Orderprozess bot für alle Beteiligten Vorteile. Der Veranstalter konnte eine Veranstaltungsdurchführung gewährleisten und den Ausstellern eine Plattform bereitstellen, um ihre Produkte trotz fehlender Präsenzmesse verkaufen zu können. Der Besucher konnte die digitale Messe bequem, zeitunabhängig und flexibel erreichen. Darüber hinaus war der Bestellprozess an bekannte Onlinebestellprozesse angelehnt, um eine einfache Bedienbarkeit zu gewährleisten. Die Aussteller hatten die Möglichkeit, auch ohne persönlichen Kontakt von ihrer Marke zu überzeugen und die Kundenbindung zu stärken. Manuelle Übertragungsarbeiten von Orderzetteln entfallen. Die Shopanlage erfolgte über einen Import der angebotenen Produkte. Die Bestellungen konnten entsprechend exportiert werden, um sie in das eigenen Warenwirtschaftssystem automatisiert zu übertragen. Monetäre und personelle Ressourcen können eingespart werden.
Impressionen von der digitalen Ordermesse
Zu der digitalen Ordermesse existierte eine Gästeliste. Somit waren die Zugänge auf die definierten Besucher limitiert. Diese konnten sich registrieren und ein Passwort vergeben. Nach dem Anmelde- und Validierungsprozess erreichten sie die digitale Eingangshalle. Die Eingangshalle diente für die Besucher als Navigation. Von hier hatten sie die Möglichkeit, den Infopunkt, die digitale Messehalle sowie den Shop zu besuchen. Das Tourfeature ermöglicht das Besichtigen aller Messestände mit einer leichten Navigation. Die Besucher können von einem auf den anderen Stand durch das Klicken von „weiter“ gelangen.
Das Herzstück einer digitalen Messe ist die digitale Messehalle. Hier erhält der Besucher eine Übersicht zu den ausstellenden Unternehmen. Er kann darüber hinaus die einzelnen Stände besuchen und weitere Informationen zu Produkten und Neuheiten erhalten. Die digitale Messehalle ist einfach strukturiert, um ein schnelles Zurechtfinden zu garantieren. Einen Ausschnitt aus der digitalen Messehalle der digitalen Ordermesse von der Firma Okle sehen Sie hier:
Eindrücke von den digitalen Messeständen mit integriertem Shop auf der digitalen Ordermesse
Auf den digitalen Messeständen hatte jeder Aussteller individuellen Gestaltungsspielraum. Neben der grundsätzlichen Personalisierung über die Unternehmensfarben und das Unternehmenslogo, konnte auch ein entsprechend individueller Messestand angelegt werden. Dieser ist Einstiegspunkt zu weiteren Informationen zu den Produkten. Über den Messestand konnten ebenfalls die angebotenen Produkte erreicht werden. Besucher hatten also eine einfache Möglichkeit, die Messeangebote in den Einkaufswagen zu legen.
Ein Blick in die Zukunft
Digitale Ordermessen können auch in Zukunft konzeptionell weiterentwickelt werden. Vor allem bei bekannten Produkten ist das vorherige Erleben auf einem analogen Messestand eher von untergeordneter Bedeutung. Die analoge Zusammenkunft von Menschen sollte von dem Aufbau der persönlichen Beziehung geprägt sein. Formale Bestellprozesse können digital deutlich leichter abgebildet werden. Darüber hinaus schafft man auch die zunehmend geforderte Flexibilität für die Besucher. Durch die Nutzung digitaler Verkaufsprozesse im B2B-Bereich werden Routine- und Übertragungsarbeiten eliminiert. Das spart Ressourcen und macht den Verkaufsprozess effektiver. Die Begrenzung der Angebote durch die Zeit führt ebenfalls zu einer Verknappung, sodass der Anreiz für einen Besuch der digitalen Ordermesse geschaffen wird. Für ausstellende Unternehmen wird die Teilnahme leichter zu organisieren, weil Transportwege und hohe Personalbindung wegfallen.
Die analoge Veranstaltung kann sich komplett auf die Kundenbindung und Kundenstärkung fokussieren. Das gemeinsame Erlebnis wird zu einem Treiber einer erfolgreichen Kundenbeziehung.