Virtual Reality - welche Rolle spielt die virtuelle Realität für Unternehmen?
In unserem Artikel "Das Metaverse, die digitale Welt - Chancen der Virtual Reality für Unternehmen" gaben wir einen umfangreichen Überblick zum Metaversum und welche Rolle das Metaverse in Zukunft für Unternehmen spielen könnte. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen nun die Virtual Reality näher darstellen. Wir beschäftigen uns mit der Thematik, in welche Bereiche und Prozesse die Virtual Reality integriert werden kann und welche Bedeutsamkeit diese speziell für Unternehmen in der Zukunft einnehmen wird.
Erfahren Sie zudem, was die Begriffe Remote Work und Remote Collaboration bedeuten. Diese werden zunehmend als Trendsetter bezeichnet und gewinnen immer mehr an Ansehen in modernen Arbeitszeitmodellen, auf die viele Unternehmen am Markt mittlerweile reagieren. Eine künstliche oder computergenerierte Umgebung benötigt spezielles Wissen. Welche Fortschritte und (Neu-) Entwicklungen lassen sich derzeit in Industrie und Handel erkennen? Lassen Sie uns in diesem Blogbeitrag die Virtual Reality und mögliche Potentiale des Einsatzbereiches für diese Technik zusammen durchleuchten.
Definition: Was ist Virtual Reality? (VR)
Über einen einheitlichen Definitionsbegriff lässt sich heutzutage meist noch diskutieren. Prof. Dr. Oliver Bredel von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule für Wirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik, definiert die Virtual Reality folgendermaßen:
"Virtuelle Realität (Virtual Reality, VR) ist eine computergenerierte Wirklichkeit mit Bild (3D) und in vielen Fällen auch Ton. Sie wird über Großbildleinwände, in speziellen Räumen (Cave Automatic Virtual Environment, kurz CAVE) oder über ein Head-Mounted-Display (Video- bzw. VR-Brille) übertragen. Bei Mixed Reality wird entweder Realität erweitert (Augmented Reality), wobei für die Darstellung und Wahrnehmung eine AR-Brille (oft Datenbrille genannt) benötigt wird, oder aber Virtualität, im Sinne der Kopplung mit der Realität."
Allgemein: in der virtuellen Realität tauchen Nutzer in künstliche Realitäten ein, welche per Definition aus digitalen Komponenten bestehen. Diese "Wirklichkeit" lässt sich heutzutage mittels weit entwickelten Technologien und durch spezielle Systeme sehr einfach umsetzen, beispielsweise benötigt man für diesen Prozess lediglich eine VR Brille, ein Headset sowie die Technik und Software bzw. Hardware, die eine Interaktion in computergenerierte Welten ermöglicht.
Was ist Augmented Reality? (AR)
Der Begriff und die Anwendung von Augmented Reality dagegen ist ganz klar zur Virtual Reality zu unterscheiden. Unter AR bezeichnet man eine computergestützte Wahrnehmung bzw. Darstellung, die die reale Welt um virtuelle Aspekte lediglich nur erweitert. Dies geschieht beispielsweise mit der Hilfe von Kameras, welche mittlerweile zum Standardrepertoire eines jeden Mobilgerätes gehören. Zusätzliche Informationen oder Objekte können somit direkt in ein aktuell erfasstes Abbild der realen Welt eingearbeitet werden.
Die Anwendungszwecke der AR sind zudem sehr vielseitig, zum Beispiel nutzen Möbelhäuser diese Technologie, um die neue Couch virtuell bereits vorab in Ihrem Wohnzimmer zu platzieren. Diverse Modehäuser lassen die Nutzer die neuesten Trends und Modeserien anprobieren und auch die Spiele-Industrie nutzt ebenfalls diese Möglichkeit, um virtuelle Spielfiguren in die reale Umgebung zu integrieren (siehe Pokemon Go als berühmtestes Beispiel).
Welche Hardware wird zur Umsetzung benötigt?
An die technischen Komponenten werden natürlich einige hohe Ansprüche gestellt. Vom Prozessor über den Chip bis zu den verwendeten Displays ist eine hohe Qualität erforderlich, um ein gelungenes Gesamterlebnis zu garantieren. Daher wird neben der Software vor allem eines für ein gelungenes VR Erlebnis benötigt: die Hardware im Sinne von VR Brillen.
Hier gibt es natürlich viele Hersteller, die verschiedene VR Headsets mit ganz speziellen Funktionen herstellen. Wie funktioniert das Ganze? Durch zwei hochauflösende Displays in der VR Brille werden digitale Bilder erzeugt, die mit einer gekoppelten Sensorik reagieren. Bewegt der Nutzer nun also den Kopf, registriert die Sensorik die Veränderung von Lage und Position, sodass die laufend erzeugten Bilder entsprechend angepasst werden. Vergehen zwischen dem Sensorik-Signal und der Bilderzeugung weniger als elf Millisekunden, entsteht der Eindruck von der Virtual Reality.
Einsatzbereiche von Virtual und Augmented Reality in Unternehmen
Beispiele für verschiedene Einsatzbereiche von Virtual und Augmented Reality ergeben sich somit ebenfalls fast schon automatisch. VR Lösungen erobern Schritt für Schritt verschiedene Geschäftsbereiche in Industrie und Handel. Wer jetzt also nicht rechtzeitig handelt, wird morgen vor einer großen Herausforderung stehen, weil man davon ausgehen kann, dass diese Technologien ihre Nutzer beispielsweise in puncto (Kunden-) Interaktion begeistern und vor allem langfristig beschäftigen werden.
Fakt ist, dass diese virtuelle Technik und das bisher angeeignete professionelle Wissen dieser Technologien bereits seit Jahren erprobt werden. Es stellt sich also die Frage, welche realen Anwendungen im Sinne des Nutzers bisher entwickelt wurden und welche Technologien es noch gilt auszubauen.
Produktentwicklungen
Produktentwicklungen spielen in vielen Unternehmen eine immens wichtige Rolle. Automobilunternehmen wie Mercedes Benz zum Beispiel haben ein eigens funktionierendes Virtual Reality Center, in dem VR Anwendungen, Mitarbeiter und technische Werkezeuge speziell für die Produktentwicklung gebündelt sind. In dieser gesonderten Abteilung haben die Mitarbeiter die Möglichkeit viele Tests vorzunehmen, die unter anderem auch von verschiedenen Standorten aus möglich sind. So können sich Unternehmen geografisch weit auseinander befinden und trotzdem gemeinsam und zur gleichen Zeit an Projekten arbeiten. Die Automobil-Industrie macht es uns vor und gilt seit vielen Jahren als ein Vorreiter für den Einsatzbereich von VR Techniken.
E-Commerce und Handel
Der Elektronische Handel sowie auch der Handel generell könnten durch den Einsatz von Virtual Reality nahezu bisher ungeahnte Potentiale und Prozesse optimieren. Gerade in Deutschland ist die Quote der Retouren für online Bestellungen ungemein hoch, was bei E-Commerce-Unternehmen radikal hohe Kosten verursacht. Mit AR Anwendungen lassen sich meist die Farbe oder die Passform eines Produktes bereits zu Hause ausprobieren. Unnötiges Hin und Her sowie eine geringere Retouren-Rate wären die Folge und Unternehmen könnten große Kosteneinsparungen verzeichnen.
Marketing
Autohäuser sowie zahlreiche Maklerunternehmen nutzen schon seit langem 3D-Anwendungen, um Produkte zum Beispiel zu konfigurieren und diese im Sinne des Nutzers erlebbar zu machen. VR Systeme eröffnen vielen Unternehmen neue Ebenen, weil die Anwendung dieser Technologien ganz neue Perspektiven ermöglicht. Interessierte Nutzer können eine Immobilie beispielhaft vorab besichtigen oder man testet das neue Auto von zu Hause, indem man sich virtuell hineinsetzt. Die künstliche Umgebung und die Interaktion durch Virtual Reality könnte speziell im Marketing ganz gezielt eingesetzt und neuen Raum für Wettbewerbsvorteile schaffen.
Aus- und Weiterbildung sowie Training
Ein sehr passendes Beispiel für diese Rubrik stellt der Bereich der Medizin dar. Hier wird schon seit langer Zeit mit VR Technologie gearbeitet. Ärzte simulieren beispielsweise komplizierte Operationen oder andere Vorgänge am Körper, die intensives Training benötigen, virtuell nach. Röntgenbilder können auf ganz neuen Wegen erstellt und für die Diagnose benutzt werden. Und auch wenn diese Technologie im medizinischen Bereichen noch in den Kinderschuhen stecken mag, lassen sich bereits heute zahlreiche Innovationen nur erhoffen.
Human Resources
Das Unternehmen Siemens nutzt VR Technologie, um Mitarbeitern sowie potentiellen Bewerbern ein persönliches Bild des Unternehmens vermitteln zu wollen. So können sich viele Unternehmen, die Mitarbeiter aus der ganzen Welt rekrutieren, beispielsweise unnötige sowie kostenintensive Anreisen oftmals sparen. Diese Art des Personal-Recruitings steht für Innovation, was das Unternehmen Siemens zu Mitbewerbern abhebt. Und auch wenn es die klassische Rekrutierung wahrscheinlich nicht ersetzen wird, könnte die VR Technologie zumindest als zusätzliches Werkzeug in den Prozess eingesetzt werden, damit Raum und geografische Trennung ganz neu definiert werden können.
Remote Work
Das bringt uns zu dem Begriff des "Remote Work", was in etwa mit Fernarbeit erklärt werden kann. Remote Work scheint ein zunehmend wachsender Trend zu sein. Er unterscheidet sich ein wenig von der Definition des Homeoffices, weil man beim Remote Work von jedem beliebigen Ort aus arbeiten kann. So werden Mitarbeiter nicht nur auf das Homeoffice beschränkt, sondern können auf Reisen, am Strand oder beispielsweise aus der Hängematte auf Bali arbeiten. Der Kontakt und Austausch mit dem Unternehmen findet online oder virtuell statt, was uns damit auch den Nachteil des Remote Workings zeigt, denn um mit diesem Modell arbeiten zu können, braucht der Arbeitnehmer eine konstante Internetverbindung. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass viele Unternehmen streng geheime Daten und vertrauliche Informationen aus dem Firmennetzwerk nicht nach Außen gelangen lassen dürfen. Die Thematik von Datenschutz ist hier also durchaus gegeben. Ferner müssen Unternehmen eine gut funktionierende digitale Infrastruktur schaffen. Damit gemeint ist, dass Mitarbeitende mit der aktuellsten Technik ausgestattet sein müssen, über die die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie möglich ist.
Dennoch bringt dieses Arbeitsmodell auch einige Vorteile für den Arbeitnehmer, so dass allen voran die Zeiteinteilung und die Work-Life-Balance als sehr positiv betrachtet werden. Unternehmen, die dieses Modell in der Praxis umsetzen, nannten außerdem noch die folgenden Vorteile:
- Entlastung und Kostenersparnis von Arbeitsweg
- Entlastung der Umwelt und des Klimas
- geringerer Stress
- hohe Familienfreundlichkeit
- höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter
- keine klassische Arbeitszeit von 9 Uhr bis 17 Uhr, denn diese kann flexibel und frei gewählt werden
Remote Collaboration
Remote Collaboration ähnelt dem Prinzip des Remote Workings. Bei der Remote Collaboration handelt es sich allerdings um einen Prozess, der dazu genutzt wird, dass Einschränkungen aufgrund der geografischen Lage den Teamgeist zwischen Mitgliedern eines Unternehmens nicht schmälern. Der Erfolg von Remote Collaboration hängt also davon ab, wie erfolgreich die Kommunikation zwischen Teammitgliedern ist, obwohl diese nicht vor Ort persönlich zusammen arbeiten, sondern deren Standort sich irgendwo auf der Welt befindet.
Tools, um die Remote Collaboration zu fördern, gibt es heutzutage zu genüge. Mittels verschiedener Systeme und modernster Technik konnten bereits zahlreiche Software-Applikationen entwickelt werden, die (kurz gesagt) heute nicht mehr wegzudenken sind. Microsoft Teams, Zoom, Skype, Dropbox, Evernote und viele mehr sind nur einige Beispiele, die die Kommunikation nicht mehr auf den Standort in einem Unternehmen einschränken, sondern global erweitern.
Mehr Effizienz für Unternehmen
Virtual Reality sollte in Zeiten der Digitalisierung eigentlich nicht mehr zur Debatte stehen. Diese Technologie könnte mit wenig Aufwand in vielen Unternehmen eingesetzt werden. Musterbeispiele gibt es genug: in der Kommunikation, in der Aus- und Weiterbildung, im Recruiting, die Produktentwicklung, das Marketing oder als Unterstützung im Vertrieb.
Große und zum Teil auch mittelständische Unternehmen, die digital bereits gut aufgestellt sind, investieren in diese Technologie bereits. Eine Studie der IDG Business GmbH aus dem Jahre 2019 besagt, dass fast die Hälfte (48 Prozent) der Firmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitern bereits VR und AR Technologie im Produktivbetrieb einsetzen. Von den kleineren Unternehmen (bis 999 Mitarbeiter) sind es immerhin 30 Prozent.
Eine weitere Studie des Capgemini Research Institute zeigte noch was anderes: diese Technologie ist gekommen, um zu bleiben.
"82 Prozent der Unternehmen, die aktuell AR oder VR in ihrem Geschäftsbetrieb einführen, machen damit gute Erfahrungen. 46 Prozent beziehungsweise 38 Prozent der Unternehmen nehmen an, dass die Technologien innerhalb von drei beziehungsweise fünf Jahren bei ihnen zum Standard werden." (Capgemini Research Institute)
Fazit
Jedes Unternehmen, das langfristig Erfolg verzeichnen möchte, muss auf Technologie und Digitalisierung setzen. Die VR und AR Technologie wird dabei ein sehr spannendes Thema bleiben und viele neue Geschäftsmöglichkeiten bieten. Wer also zukünftig von dieser Technologie profitieren möchte, sollte dieser Technik gegenüber aufgeschlossen und offen sein.
Wenn Sie diesbezüglich Fragen zu ihrer Digitalisierungsstrategie haben, dann kontaktieren Sie uns doch persönlich. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!