Besiegelt Corona das Ende der Visitenkarten?
Über Visitenkarten, Corona, Schutzlacke, Hygienekonzepte und Visitenkartenalternativen
Corona hat den Menschen und dessen Weltanschauung maßgeblich geprägt. Einkaufswagen, Türklinken, Tische und viele weitere Alltagsgegenstände wirken wie mit Viren behafteten Oberflächen. Die Hinterfragung von Hygiene und der Aufbau von einem sicheren Zusammenleben rückt in den Fokus vieler Bereiche – auch aus Unternehmenssicht. So stellt sich die Frage, ob das Austauschen von Visitenkarten eine mögliche Gefahrenquelle für Übertragungen z.B. von Corona sein kann und somit auch Berücksichtigung in entsprechenden Hygienekonzepten finden muss.
Die hier vorgenommene Betrachtung beruht nicht auf medizinischen Erkenntnissen. Vielmehr geht es um die Außenwirkung und den Umgang im Kommunikationskonzept. Diese Fragestellung wird unter dem Gesichtspunkt der Signalwirkung gegenüber anderen Unternehmen und Besuchern untersucht. Darüber hinaus betrachten wir die Herausforderung (auch in der Unternehmenskommunikation) des maßvollen Umgangs mit den Gefahren und Risiken durch Corona. Ziel ist es, eine goldene Mitte zwischen übertriebener Achtsamkeit und absoluter Leichtsinnigkeit zu finden.
Visitenkarten Corona – welche „kritischen“ Situationen gibt es
In der Analyse des dahinterstehenden Prozesses zum Austausch von Visitenkarten ergeben sich zwei „kritische“ Situationen, welche in der Erarbeitung eines Konzeptes zum Umgang mit den Gefahren Betrachtung finden sollten:
- Der Moment der Übergabe von Visitenkarten ist eine Situation, in der Mindestabstände möglicherweise nicht eingehalten werden können. Wie organisiert man diesen Zeitpunkt also, um trotzdem auf einem sicheren Weg Kontaktdaten auszutauschen.
- Fremde Visitenkarten können das gleiche Gefühl in uns auslösen, wie Einkaufswagen im Supermarkt und andere Kontaktflächen - potenzielle Virenüberträger im Alltag. Wie sollte mit diesem Gefühl umgegangen werden und inwieweit sollte es in der Unternehmenskommunikation Berücksichtigung finden?
Für die oben beschriebenen Herausforderungen und Schlüsselmomente gibt es verschiedene Reaktionsmöglichkeiten. Am Anfang der Aufstellung eines Konzeptes zum Umgang muss dabei eine grundsätzliche Entscheidung getroffen werden. Beinhaltet das Konzept die Nutzung analoger Visitenkarten oder gehe ich den Herausforderungen aus dem Weg, indem ich auf digitale Möglichkeiten zurückgreife.
Verzichten Sie (vorrübergehend) auf die Nutzung von Visitenkarten stellt sich die Frage, welche alternativen Wege zur Verfügung stehen. Die Handsfree Businesscard stellt dabei eine unkomplizierte und kostenfreie Möglichkeit dar, um Kontaktdaten einfach digital auszutauschen. Jeder Nutzer legt sich über ein einfaches Formular eine Kontaktseite an, welche er über einen QR-Code mit dem notwendigen Sicherheitsabstand mit dem Gesprächspartner teilen kann. Dieser kann die Kontaktdaten einfach in das Adressbuch exportieren. Vorteilhaft ist darüber hinaus, dass niemand die Kontaktdaten übertragen muss. Ressourcen werden eingespart und unternehmensinterne Kontaktpersonen werden minimiert.
Möchten Sie sich nicht von dem traditionellen Konzept einer Visitenkarte trennen, können Sie besondere antibakterielle und virenabweisende Lacke zur Beschichtung von Werbematerial nutzen. Inwieweit sie diese Vorkehrungen kommunikationstechnisch für sich nutzen möchten, ist dabei sehr individuell. Die kommunikationspolitische Bedeutung ergibt sich auch aus der allgemeinen Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der Wirksamkeit solcher Maßnahmen.
Darüber hinaus können besondere Übergabe- und Austauschpunkte von Visitenkarten zur Verfügung gestellt werden, um Kontaktpunkte zu vermeiden. Eine einfache Ablage reicht dazu völlig aus und stellt ein Signal für Kontaktpersonen dar.
Die Maßnahmen sind vielseitig und es gibt keine universelle Lösung, die auf jedes Unternehmen anwendbar ist. Grundsätzlich ist es wichtig, dass auch vermeidliche Kleinigkeiten berücksichtigt werden. Je umfassender die Denkansätze sind, desto geschlossener kann ein Unternehmen auftreten und wirken.