Growth Hacking als strategische Marketingausrichtung
Jedes Unternehmen möchte schnell und ohne großen Kostenaufwand wachsen. Das soll natürlich wirtschaftlich und ökonomisch gestaltet werden und auf jeden Fall rentabel und nachhaltig. Unternehmen möchten eine möglichst breite Masse ansprechen, so dass das Produkt oder eine Dienstleistung großen Zuspruch bei vielen Kunden gleichzeitig findet. Das Growth Marketing beschreibt genau diesen Prozess und möchte mittels verschiedener Growth Hacking Strategien zur Entwicklung eines Unternehmens beitragen. Es konzentriert sich dabei auf kreative, zielgruppengerechte Strategien (Hacks), die auf ein maximales Wachstum (Growth) in kürzester Zeit abzielen, und zumeist mit wenig Kosten verbunden sind. Wie definiert man jedoch das Growth Marketing und ist es nicht nur ein derzeitiges Mode- bzw. Trendwort unter Marketern? In diesem Blogartikel nehmen wir uns dieser Thematik an und berichten Ihnen, ob das Growth Marketing auch für Ihr Unternehmen von Interesse sein sollte.
Definition Growth Marketing
Eine einheitliche Definition für das Growth Marketing gibt es offiziell nicht unter den Marketingexperten. Dafür gibt es verschiedene Gründe, allen voran ist man der Auffassung, dass das Growth Marketing oder generell die Abteilung des Marketings nicht allein für den Unternehmenszuwachs einer Firma verantwortlich sein kann. Unterm Strich gesehen ist dies aber die zentrale Thematik, mit der sich eine Growth Hacking Strategie eben befasst - es geht um Unternehmenswachstum. Zum anderen ist ein weiterer strittiger Punkt, dass die Techniken einer Growth Marketing Strategie, die ein Unternehmen unterstützen soll, nicht automatisch auf jedes Unternehmen zutreffen und daher immer verschieden, respektive angepasst werden müssten. Man könnte also festhalten, dass das Growth Marketing eine Technik ist, die mit Kreativität, analytischem Denken und der Zunahme von Marketingaktivitäten im Content und Social Media Bereich, die Bekanntheit und die Absätze eines Unternehmens fördern soll.
Dies findet gerade bei Startups großen Anklang, denn diese stehen im Vergleich zu etablierten Unternehmen vor vollends anderen Herausforderungen. Diese Firmen haben (zumeist anfangs) beispielsweise weniger Personal und kleinere Budgets. Ein stetiges Wachstum erfordert daher allein aus dieser Perspektive schon weitaus mehr Durchhaltevermögen, Energie und Kreativität. Auch kleine Erfolge können hier meist schon große Resultate erzielen und daher ist eine geeignete Growth Strategie immer von großem Vorteil und systematisch notwendig, sofern man sich diese leisten kann. Ist Growth Marketing also auch Growth Hacking? Oder worin unterscheiden sich diese Begriffe?
Growth Marketing vs. Growth Hacking
Growth Marketing und Growth Hacking sind definitiv voneinander zu unterscheiden. Das Growth Hacking ist ein System bzw. eine Methode, bei der man unterschiedlichste Taktiken, Maßnahmen oder eben Methoden im Sinne von Marketingstrategien nutzt. Damit sollen zum Beispiel die Akquise, Reichweite oder Kundenempfehlungen exponentiell gesteigert werden, damit das finale Ziel, die Umsatzsteigerung, erreicht werden kann. Somit ist das Growth Hacking nur ein Bestandteil des Growth Marketings, aber keine einzelne und unabhängige Komponente. Das Growth Marketing deckt dementsprechend alle Bereiche des Marketings über den Vertrieb sowie das Produkt bzw. die Dienstleistung und die gesamte Customer Journey von der Akquisition bis zum Empfehlungsmarketing ab.
Welche Methoden des Growth Hacking gibt es?
Growth Hacking Strategien werden bevorzugt von Startups benutzt. Prinzipiell kann aber jedes Unternehmen davon profitieren, wenn die vorhandenen Marketingaktivitäten clever ergänzt und ausgeweitet werden. Idealerweise lassen sich Growth Hacking Strategien besonders in den folgenden Bereichen anwenden:
- Contentmarketing
- Social-Media-Marketing
- E-Mail-Marketing
- Digitales Empfehlungsmarketing (z.B. Reviews, Kundenzufriedenheit)
- SEO-Marketing
- A/B-Tests
Wie geht man dabei vor?
Im Grunde genommen kann man auf verschiedene Art und Weise vorgehen. Schaffen Sie zum Beispiel einen Anreiz, der eine Kettenreaktion in Ihrem bestehenden Netzwerk und unter Ihren Kontakten auslöst. Bereits existierende Nutzer laden ihre Freunde zunächst zu einem Angebot oder zu einer Dienstleistung ein. Sollten diese eine bestimmte Aktion durchführen, erhält der Werbende ein Geschenk, einen Discount oder einen Rabatt quasi für die Vermittlung und gleichzeitig für die Akquisition neuer Kunden.
Die Unternehmen PayPal oder Dropbox sind hier namhafte Beispiele, die mittels dieser Strategie international zu Weltruhm und wirtschaftlichem Erfolg gelangten. So lockten Sie neue Kunden, indem Sie jedem neuen Mitglied 10 Dollar Anfangsprämie gewährten oder im Fall von Dropbox 50 MB freien Speicherplatz kostenfrei zur Verfügung stellten.
Apropos Erfolg: Mit der Signatur “Sent from my iphone”, die als Default unter jeder Mail, die von einem iphone versendet wurde, benutzt wird, implementierte Apple einen anderen Growth Hack, der mit minimalem Kostenaufwand einen unheimlich wirksamen Effekt erzeugte: nicht nur der Sender, sondern auch der Empfänger wird permanent daran erinnert, welches Gerät hier genutzt worden ist.
Eben diese Hacks sind es, welche für ein rasant schnelles und exponentielles Wachstum sorgen können. Sind diese einmal kostengünstig implementiert, bedienen sie sich dem Nutzerverhalten, in dem sie ein virales Wachstum ermöglichen. Es wird jeder Touchpoint zwischen einem Unternehmen und einem potentiellen (Neu-) Kunden untersucht. Das steigert die Möglichkeit, neue Kundschaft bereits während der Customer Experience zu gewinnen und nicht erst wenn diese Reise schon vorbei ist.
Was, wenn man die “eine” Idee nicht hat?
Schalten Sie darüber hinaus Werbung für Ihre Zielgruppe, in denen keine hohen Kosten involviert sind. Das können Sie beispielsweise über die Suchmaschinenoptimierung bei Google AdWords oder Social-Media Ads auf verschiedensten Social-Media-Kanälen machen. Heutzutage gibt es vielseitige Möglichkeiten, welche uns dank der Digitalisierung auch zum Ausprobieren einladen. Das sogenannte Trail & Error gilt gerade für Startups, die manchmal erst scheitern müssen, um auf die richtige Spur zu gelangen.
Wie implementiere ich nun eine Growth Hacking Strategie?
Um es vorwegzunehmen: Sie müssen nicht jedem Trend hinterlaufen. Zumal Sie wahrscheinlich gar nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können, ob diese Technik in Ihrem Unternehmen überhaupt umgesetzt werden kann.
Der Growth Hacking Prozess ist ein komplexes Zusammenspiel der Produktentwicklung über die Steuerung aller richtigen Marketingkanäle inklusive User-Tracking und einer schnellen Umsetzungskompetenz. Unternehmen, die Growth Hacking Strategien anwenden, definieren sich über ein wachstumsorientiertes Geschäftsmodell, das im Gegensatz zu traditionellen Marketingmaßnahmen jeden Touchpoint eines potentiellen Kunden analysiert, auswertet und für sich nutzbar macht. Das Growth Marketing stellt den Nutzer daher ins Zentrum aller Aktivitäten und hat das Ziel, möglichst schnell, aber gleichzeitig auch effizient an Wachstum zu gewinnen. Anders gesagt: das Growth Hacking und das Growth Marketing sind die perfekte Synthese, um das Produkt, die User Experience und das Marketing im Ganzen für das Wachstum des Unternehmens zu nutzen. Dabei ist es nicht in jedem Unternehmen umsetzbar. Aber das ist auch kein Weltuntergang, denn es muss nicht jedem Trend gefolgt werden. In der nächsten Jahreszeit kleidet man sich schon wieder anders.