Virtuelle Werksführung – Formate und Case Study

technologie 28. Juni 2022

Virtuelle Werksführungen sind eine ideale Möglichkeit, das eigene Unternehmen nach außen zu präsentieren, Kunden zu gewinnen und der Belegschaft einen Eindruck von den Fertigungsprozessen zu geben. Branchenübergreifend lassen sich so verschiedene Formen der innovativen und modernen Customer Experience erzeugen.

In diesem Blogbeitrag erfahren Sie nicht nur, was einen virtuellen Werksrundgang genau ausmacht und welche Formate von digitalen Führungen es gibt, sondern auch worin die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Konzepte jeweils liegen. Eine Case Study der virtuellen Werksbesichtigung der Demofabrik gibt zusätzlich einen Einblick in die praktische Umsetzung einer erfolgreichen virtuellen Werksführung.

Was ist eine virtuelle Werksführung?

Eine virtuelle Werksführung bildet ein Unternehmen in Teilen oder seiner Gesamtheit in Form eines digitalisierten Formats – beispielsweise eines Videos oder eines VR-Rundgangs – ab. Der generierte Inhalt kann dabei von der eigenen Belegschaft, interessierten Kunden oder potenziellen Bewerbern jederzeit und von überall abgerufen werden.

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Vorteilhaft wirkt sich hier aus, dass im Vergleich zu einer klassischen Werksbesichtigung keine Sicherheitsauflagen für die Anwesenden berücksichtigt werden müssen, dass weniger Personal für die Tour benötigt wird und dass Besucher auch geografisch entfernte Produktionsstandorte besichtigen können. Gleichzeitig entfallen bei einem digitalen Rundgang lange Laufwege, sodass die virtuelle Werksbesichtigung nicht nur weniger Zeitaufwendig, sondern auch inklusiver ist als eine analoge Tour.

Unternehmen ihrerseits profitieren von virtuellen Besuchen, indem sie sich als transparent, innovativ und modern positionieren und die eigenen Standards sichtbar für Kunden in den Mittelpunkt stellen. Darüber hinaus fördern sie eine erfolgreiche Customer Experience, die um das Erlebnis des virtuellen Blicks in das Unternehmen bereichert wird.

Zugang zur virtuellen Werksführungen erhalten Nutzer je nach Format über den Webbrowser, Smartphone-Apps oder eine VR-Brille. Rundgänge in Form von Videos können zusätzlich mit wenig Aufwand über Videostreaming-Plattformen ausgespielt werden.

Die Demofabrik setzt bei ihrer virtuellen Werksführung auf einen immersiven 360°-Rundgang.
Die Demofabrik setzt bei ihrer virtuellen Werksführung auf einen immersiven 360°-Rundgang.

Formate der virtuellen Werksführung

Je nach Aufbau der Werkshalle, der verschiedenen Produkte und der angesprochenen Zielgruppe sind verschiedene Konzepte zur Umsetzung eines virtuellen Werksrundgangs zu unterscheiden. Im folgenden geben wir Ihnen eine Übersicht, welche Möglichkeiten in der Praxis umgesetzt werden können

Video

Der klassische Ansatz, eine Werksführung virtuell zu gestalten, ist die Umsetzung eines Videos, im Rahmen dessen die Produkte des Unternehmens vorgestellt werden. Hierbei werden insbesondere zwei Arten der Realisierung genutzt: Entweder ein Film aus dem Betrieb wird mit einem erklärenden Voice-Over vertont oder ein Mitarbeiter des Unternehmens stellt in Form eines Vortrags die wesentlichen Elemente der eigenen Produktion vor.

Vorteile
  • Der Vortrag bieten die Gelegenheit für ausgefeiltes Storytelling, das an einen analogen Werksrundgang erinnert
  • Technische Möglichkeiten des Schnitts erlauben Zeitraffer-Aufnahmen oder Zeitlupen
  • Werksführungen im Videoformat können Live stattfinden, sodass Zuschauer fragen stellen können
Nachteile
  • Durch den vorgegebenen Ablauf steht häufig das Unternehmen anstelle des Besuchers im Mittelpunkt der virtuellen Werksführungen
  • Das Videoformat verhindert die Implementierung von Touchpoints, über die Nutzer weiterführende Informationen erhalten
  • Rundgänge sind nicht in 360° möglich, sodass Besucher nicht den gesamten Betrieb sehen
  • Die festgelegt Struktur wirkt oft weniger authentisch als andere Umsetzungen der Werksführung
  • Die erste Umsetzung kann – je nach Vorgehen – kosten- aber insbesondere auch zeitintensiv sein
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360°-Rundgang

Ein 360°-Rundgang ist ein zweites Konzept, mit dem eine virtuelle Werksführung umgesetzt werden kann. Hier steht nicht das Storytelling, sondern der Kunde im Mittelpunkt, der selbst über den Ablauf der Werksbesichtigung entscheiden kann. Rundgänge werden in immersiven VR-Umgebungen umgesetzt, die sich über Smartphones, Computer oder VR-Brillen betreten lassen. Im Rahmen von 360°-Rundgängen ist auch die Implementierung von Touchpoints denkbar, die der Kunde je nach individuellen Interessen ansteuern kann.

Vorteile
  • Der Werksbesuch ist auf den individuellen Besucher zugeschnitten, der selbst über den Ablauf entscheiden kann
  • Über ein Videochat-Fenster kann hier ebenfalls Live auf Fragen oder Interessen des Besuchers eingegangen werden
  • Durch den einprägsamen Eindruck des Unternehmens erfährt der Kunde eine spannende Customer Experience
  • Eine schnelle und kostengünstige Umsetzung ist durch den Einsatz von 360°-Kameras oder eines Smartphones möglich
  • Aufgrund der schnellen Übersetzbarkeit von Textblöcken ist eine Implementierung weltweit mit wenig Aufwand verbunden
Nachteil
  • Durch die Freiheit der Bewegung ist eine gezielte Lenkung des Besuchers nicht immer möglich
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VR-Werksführung

Im Vergleich zu einem 360°-Rundgang wird die VR-Werksführung nicht auf Grundlage von Fotoaufnahmen, sondern mithilfe von vollständig digital erzeugten Bildern realisiert. Die Funktionsweise ist dabei zwar vergleichbar, jedoch können so auch Maschinen ausgestellt werden, die noch nicht produziert wurden oder die in einer realen Werkshalle nicht gut zugänglich sind.

Vorteile
  • Die vollständig virtuelle Produktion des Werks lässt eine schnelle Implementierung neuer Maschinen zu
  • Aufgrund des Einsatzes von CAD-Programmen in Unternehmen sind 3D-Modelle oft bereits vorhanden
  • Auch im Fall der VR-Werksbesichtigung ist der Besuch auf den individuellen Kunden zugeschnitten, der selbst über den Ablauf entscheiden kann
  • Ebenfalls kann hier auf einen Live-Videochat oder auf eine schnelle Übersetzung von Touchpoints in andere Sprachen zurückgegriffen werden
  • Zusätzlich steht wiederum eine spannende Customer Experience am Ende des Produktionsprozesses
Nachteile
  • Auch hier ist eine gezielte Lenkung des Besuchers nicht immer einfach zu erzielen
  • Die vollständig digitale Umsetzung kann zu einem Mangel an Authentizität führen, da keine "echtes" Werk abgebildet wird
  • Die erste Umsetzung kann sich als vergleichsweise zeit- und kostenintensiv erweisen
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Kombinierte Lösungen

Im Rahmen von kombinierten Lösungen zur Gestaltung virtueller Werksführungen, werden beispielsweise vorhandene 360°-Rundgänge in eine Videoform überführt oder mithilfe von kurzen Clips um Informationen angereichert. Auch die Realisierung in Form eines 360°-YouTube-Videos ist denkbar. Die konkrete Umsetzung ist in der Praxis sehr verschieden und auf die individuellen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten.

Vorteile
  • Je nach Realisierung kann mithilfe von kombinierten Werksrundgängen ein breiteres Publikum adressiert werden als beispielsweise nur über Videoformate
  • Die Möglichkeiten beider Ansätze können in kombinierten Lösungen vereint werden
  • Prozesse lassen sich in Form von 360°-Videos oft deutlich besser abbilden
Nachteile
  • Kombinierte Lösungen sind in der Regel am zeit- und kostenintensivsten in ihrer Umsetzung
  • Im schlimmsten Fall kann sich ein fehlender Fokus in der Produktion in einem unübersichtlichen Rundgang niederschlagen
  • Aus Zeitmangel kann in Videos in der Regel nicht auf alle spannenden Aspekte des Werks eingegangen werden

Case Study – virtuelle Werksführung bei der Demofabrik

Die erfolgreiche Umsetzung einer virtuellen Werksführung lässt sich am Beispiel der Demofabrik veranschaulichen. Hier wurde auf die Realisierung in Form eines 360°-Rundgangs gesetzt, der mithilfe von Fotografien aus der Fabrik zusammengestellt wurde.

Die Demofabrik ermöglicht mit ihrer Tour einen Blick auf die Produkte der Industrie 4.0.
Die Demofabrik ermöglicht mit ihrer Tour einen Blick auf die Produkte der Industrie 4.0.

Ziel der Demofabrik ist es, die Chancen und Möglichkeiten der Industrie 4.0 für die Automatisierung von Zerspanungsprozessen zu transportieren. Zu diesem Zweck werden in der Werkshalle die Produkte verschiedener Partnerfirmen ausgestellt, anhand derer die moderne Vorgehensweise in der Fertigung demonstriert werden kann.

Im weiteren Angebot des Consulting-Unternehmens lassen sich überdies Workshops finden, die Kompetenz in Theorie und Praxis vermitteln und die Transformation in der Zerspanungstechnik weiter forcieren. Durch die Livevorführung von Maschinen in der Werkshalle lässt sich die Schulung für Teams dabei mit Demonstrationen aus dem alltäglichen Gebrauch illustrieren.

Ein Sales Hub ermöglicht den persönlichen Austausch während des Rundgangs.

Die virtuelle Werksführung der Demofabrik ist dabei der erste Anlaufpunkt für Besucher, um nicht nur die verschiedenen Maschinen zu erkunden, sondern auch einen ersten Einblick in das Consultingunternehmen zu erhalten. Mithilfe des enra Sales Hubs ist es für den Besucher nach vorheriger Terminvereinbarung zusätzlich möglich, direkt in Form eines Videotelefonats durch das virtuelle Werk begleitet zu werden.

Der 360°-Rundgang vermittelt damit nicht nur die Kompetenz des Consulting-Unternehmens sowie die praktische Komponente in der Wissensvermittlung, er ist auch ein erster Kontaktpunkt, über den qualifizierte Leads generiert werden können. Der moderne Ansatz des virtuellen Werksrundgangs passt sich dabei ideal in die thematischen Schwerpunkte der Demofabrik ein und trägt zu einer eindrücklichen und spannenden Erfahrung der Besucher bei.


Fazit: Das eigene Unternehmen ideal transportieren

Virtuelle Werksführungen vereinen eine Reihe von Vorteilen in sich. Ihre Zugänglichkeit, Transparenz und Variabilität stellen spannende Chancen dar, die ihnen branchenübergreifend Attraktivität für diverse Unternehmen verleihen.

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Wenn auch Sie sich als Vorreiter in Ihrer Branche positionieren wollen, sprechen Sie uns gerne an. Die enra GmbH ist Ihr starker Partner bei der Umsetzung virtueller Werksführungen, von der Konzeption bis zur Einbettung auf Ihrer Webseite.

Profitieren Sie von den Möglichkeiten des Sales Hubs und führen Sie potenzielle Kunden im Videochat Live durch Ihr virtuelles Werk. Wir freuen uns, mit Ihnen in den Austausch zu kommen.

Nils Midderhoff

Nils Midderhoff (B. A.) ist Content Creator bei enra. Auf dem Blog teilt er seine Begeisterung für den modernen Vertrieb mit Vordenkern, Entscheidern und Experten aus der Verkaufswelt von morgen.

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